Gründung des Tafel-Landesverbands Bayern e.V.
Als letztes Bundesland hat nun auch der Freistaat Bayern einen Tafel-Landesverband: 46 bayerische Tafeln gründeten am Samstag, dem 17.09.2016, in Ingolstadt den Tafelverband Bayern e.V. Damit wurde einer neuen, rechtswirksamen Struktur der Boden bereitet. Der Vorstand mit Reiner Haupka (Vorsitzender, Olching), Petra Bauernfeind (stellvertr. Vorsitzende, Erding), Manfred Weber (stellvertr. Vorsitzender, Berchtesgaden), Elfriede Höhn (Fortbildung, Kulmbach), Manfred Kästle (Kassier, Bayreuth), Manfred Schneider (Logistik, Nürnberger Land) und Peter Zilles (Schriftführer, Dürrwiesen) hat noch am Samstag in seiner konstituierenden Sitzung die Aufgaben untereinander verteilt und erste Schwerpunkte der Arbeit abgesteckt.
Bisher wurde Bayern von drei Ländervertretern und Nord, Süd und Mitte betreut. Diese, von den örtlichen Tafeln legitimiert, hatten zwar engen Kontakt zum Bundesverband in Berlin, konnten aber als Privatpersonen weder Verträge schließen noch Spendenquittungen ausstellen. Ihr bisheriger Sprecher Reiner Haupka wird als Vorsitzender eines eingetragenen Vereins nun ganz andere Möglichkeiten haben.
Doch vor allem die örtlichen Tafeln sollen von dem Zusammenschluss profitieren – durch qualifizierte Bildungsangebote, z. B. in Lebensmittel-, Vereins- und Steuerrecht, in Sachen Versicherungen, Spendengewinnung und vielem mehr. Aber auch durch den Aufbau eines dichten Logistiknetzes, das die rasche Verteilung von großen Lebensmittelspenden an die angeschlossenen Tafeln ermöglicht. Bisher gingen diese Zuwendungen zumindest an den südbayerischen Tafeln weitgehend vorbei. Und natürlich müssen die einzelnen Tafeln weiterhin einen direkten Ansprechpartner haben. Haupka, Höhn, Bauernfeind, Weber und Zilles werden jeweils rund 35 bis 40 Tafeln betreuen. Für das Allgäu will der Vorstand Markus Wille als Beirat berufen. Der Kemptener hat bereits zugesagt, dort die Tafeln zu betreuen.
Ein weiteres Ziel ist es, die noch nicht beigetretenen Tafeln von den Vorzügen des Landesverbandes zu überzeugen.
Wie auf allen Tafel-Organisations-Ebenen arbeitet der Vorstand in Bayern völlig unentgeltlich. Dennoch werden Ausgaben, zum Beispiel Fahrtkosten, Kosten für Versammlungen, Zuschüsse etc., anfallen. Neben den Mitgliedsbeiträgen und Zuwendungen von Fördermitgliedern sollen deshalb Spenden geworben werden – ohne freilich den örtlichen Tafeln dabei ins Gehege zu kommen, wie Haupka betonte. Nicht zuletzt durch die Schirmherrschaft von Helmut Brunner, dem Bayerischen Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erhofft sich Reiner Haupka einen guten Kontakt in die Landespolitik.
Manfred Weber